Lesevergnügen für die fünften Klassen

Vorlesestunde mit Frau DombrowskyAuch in diesem Jahr besuchte Frau Dombrowsky von der Regensburger Buchhandlung Dombrowsky wieder die Fünftklässler,

um ihnen die neuesten spannenden, lustigen oder auch nachdenklich machenden Kinder- und Jugendbücher vorzustellen. Sie startete mit einem frühen Buch des mittlerweile bekannten Autors David Walliams, der mit „Gestatten, Mr. Stink“ das schwierige Thema Obdachlosigkeit angeht.

Liebenswert und doch realitätsnah, was Gerüche und Lebensbedingungen von Menschen ohne festen Wohnsitz betrifft, erzählt der Autor von einer besonderen Freundschaft zwischen Chloe und dem obdachlosen Mr. Stink, dessen Freundlichkeit dem Mädchen so viel bedeutet, dass es beschließt, ihn zuhause im Schuppen unterzubringen. Diese ungewöhnliche Verbindung schafft natürlich sozialen Sprengstoff, doch trotz der ernsten Thematik ist ein äußerst vergnügliches, rührendes und eindringliches Buch gelungen, das die Mädchen in seinen Bann schlägt.

Vom Anderssein

Mit „Birdie und ich“ las Frau Dombrowsky auch beim nächsten Titel aus einem Buch der nachdenklicheren Sorte. Die Geschichte der Geschwister Jack und Birdie, wobei Jack die zwölfjährige große Schwester ist, beginnt mit ihrem Umzug zu ihrem Onkel Patrick, da sie nicht mehr bei ihrem Onkel Carl bleiben können, der die beiden nach dem Tod ihrer Mutter aufgenommen hatte. Die Kinder versuchen irgendwie mit dem belastenden Verlust der Mutter umzugehen, jedoch ist vor allem der jüngere Birdie, der gerne glitzernde, bunte Kleider trägt und ein Faible für Lipgloss hat, in der Schule mit Vorurteilen, Mobbing und verständnislosen Lehrern konfrontiert.

Von seinem verschlossenen Onkel ist wenig Hilfe zu erwarten und so beschließt Jack, für ihren Bruder einzutreten, ihn zu schützen und sein Anderssein zu verteidigen. Auch mit diesem bewegenden Kinderbuch, das die Themen Toleranz und das schwierige Zusammenwachsen einer Familie sehr authentisch beleuchtet, landete Frau Dombrowsky bei den Mädchen einen Treffer.

Boys, who Dare to be Different

Die fesselnde kurze Lebensgeschichte von Nick Vujicic, die aus dem Pendant zu den „Good Night Stories for Rebel Girls“ stammt, nimmt die jungen Leserinnen sichtbar mit. Die „Stories for Boys Who Dare to be Different“ stellen bemerkenswerte Männer vor, die durch den Mut, anders zu sein, ihr Leben oder die Welt um sich herum verändert haben.  Nick Vujicic beispielsweise ist Fallschirmspringer, Schwimmer, Fußballspieler und Surfer – und wurde ohne Arme und Beine geboren. Trotz seiner seltenen Krankheit, dem Tetra-Amelie-Syndrom, das für die Fehlbildung im Mutterleib verantwortlich ist, hat er sein Leben in die Hand genommen, arbeitet heute als Redner und Motivationstrainer und hat mit seiner Frau vier Kinder.

Neben vielen berühmten Männern wie Stephen Hawking, Hans Scholl oder Louis Armstrong sind es aber auch gerade Menschen wie Rick van Beet, welche die Zuhörerinnen beeindrucken. Der Vater einer mehrfach behinderten kleinen Tochter, die nie Sprechen, Sitzen oder Laufen lernen wird, bemerkt, dass ihr das Draußensein gut tut und so beschließt er, fortan mit seiner Tochter Triathlon zu machen. Er trägt sie beim Laufen, zieht sie im Boot beim Schwimmen hinter sich und fährt beim Radfahren mit einem Anhänger, in dem sie liegen kann.  

Miteinander sprechen

In „Nenn mich Löwe“, dem dritten Werk, das Frau Dombrowsky vorstellt, geht es um Leo, der an selektivem Mutismus leidet. Leo hat durch einen Schock oder ein traumatisches Ereignis seine Sprache verloren und redet seitdem nur noch mit seiner Familie oder seinem Hund Pirat. Als nun im Nachbarhaus eine neue Familie einzieht, lernt er in einer wunderbar geschilderten Trampolinszene die gleichaltrige Richa kennen. In Leos und in Richas Garten stehen zwei Trampolins, durch eine Hecke getrennt, aber so, dass man sich bei gleichzeitigem Springen oberhalb der Hecke sehen und auch miteinander sprechen kann.

Obwohl Leo eigentlich am liebsten davonläuft, wenn er mit Fremden in Kontakt kommt, nimmt er mit diesem seltsamen Mädchen, das sich nicht daran zu stören scheint, dass er ihm nicht antwortet, Kontakt auf. Trotzdem ist es natürlich noch ein langer Weg, bis er Richa vertraut, ihr erlaubt, ihn – wie seine Familie – Löwe zu nennen und zu ihr spricht. Wie Leo und Richa am Trampolin stampften auch Frau Dombrowsky und die begeisterten Fünftklässlerinnen am Ende von Löwes Geschichte einmal fest auf und machten ein paar Sprünge und Drehungen.

Wir sehen uns in der Buchausstellung

Zuletzt haben die Mädchen noch etliche Fragen zu den Büchern und viele können sich kaum trennen, obwohl es schon zur Pause geläutet hat. Was für ein Glück, dass Frau Dombrowsky eine Buchausstellung mitgebracht hat, in der alle in der nächsten Woche nochmal in die vorgelesenen Titel reinschmökern, die anderen Buchtipps durchsehen und die neuen Lieblingsbücher bestellen können.

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