Unterwegs auf den Spuren Nardinis ...
Groß war das Interesse an der Exkursion in die Pfalz auf den Spuren Paul Josef Nardinis, des Namensgebers unserer Schule.
Fast das gesamte Kollegium der Realschule und das Reinigungsteam machten sich Ende Mai bei strahlendem Sonnenschein für zwei Tage im Klosterbus auf nach Primasens und Umgebung. Die Fahrt in die Pfalz wurde vom Kloster finanziert und war von Schwester Romana bestens organisiert worden.
Dom zu Speyer und erste Eindrücke vom Nardinihaus in Pirmasens
Erste Station war die interessante Domführung im Kaiserdom zu Speyer. Dort war Nardini im Jahr 2006 seliggesprochen worden.
Am Nachmittag hießen dann die Schwestern des Nardinihauses in Pirmasens ihre Mitschwester Romana und die gesamte Reisegruppe aufs herzlichste willkommen. Paul Josef Nardini hatte 1855 das damalige „Armenkinderhaus“ – den Ursprung des heutigen Nardinihauses – ins Leben gerufen.
Schwester Roswitha als Leiterin des Konvents war es ein großes Anliegen, die vielfältigen Einrichtungen des Nardinihauses vorzustellen. So erhielten die Lehrkräfte u.a. Einblicke in die diversen Wohngruppen für Jugendliche. Die Wohngruppen bieten den Kindern einen wertschätzenden und haltgebenden Rahmen. Es entsteht die Möglichkeit, neue soziale Kompetenzen zu entwickeln, persönliche Probleme mit Vertrauenspersonen zu besprechen und individuelle Förderung zu erfahren. Daneben sind im Nardinihaus als Einrichtung der Kinder- und Jugendhilfe Pirmasens auch Tagesgruppen, eine Kita, ein Hort und die Nardinischule (Grund- und Hauptschule) untergebracht.
In der Nardinikapelle wurde am Vormittag des zweiten Tages gemeinsam mit den Pirmasenser Schwestern ein bewegender und verbindender Gottesdienst am Grab des Seligen Nardini gefeiert.
Neben bester Verpflegung rund um die Uhr boten die Schwestern ihren Gästen auch eine gemütliche Unterkunft in den Räumen des weitläufigen Hauses in der Innenstadt von Pirmasens.
Erlebnis Klosterhof
Neben dem Haupthaus in der Innenstadt lernten die Gäste aus Niederbayern auch den Klosterhof kennen, eine „Außenstelle“ des Nardinihauses mit weiteren Wohngruppen inklusive „Streichelzoo“. Vom Kleinkind bis zum jungen Jugendlichen finden hier diejenigen Kinder Aufnahme, die besonders viel Zuwendung und Platz zum Spielen brauchen.
Die Atmosphäre von Geborgenheit in Verbindung mit pädagogisch-therapeutischen Angeboten hilft den Kindern, die Entscheidungen zu verarbeiten, die sie aus einer problematischen Familie herausgeführt haben.
Beeindruckend waren hier der zur Reithalle umgebaute Stadel des ehemaligen Bauernhofes und der zum Powerraum umgestaltete Stall. Alles Angebote, die die Kinder gerne nutzen, wenn auf der „menschlichen“ Ebene nichts mehr vorwärts gehe, wie die Betreuer versicherten. Denn die Begegnung mit den vielen Kleintieren und Ponys auf dem Gelände sei manchmal ein guter Brückenbauer. Bereits seit Nardinis Lebzeiten existiert der Klosterhof.
Abstecher in die deutsche Demokratiegeschichte
Auf dem Heimweg hatten die Lehrkräfte und das Reinigungspersonal der Schule noch Gelegenheit, das historisch bedeutende Hambacher Schloss an der Pfälzer Weinstraße zu besuchen.
Bei einer szenischen Führung erfuhren sie ganz hautnah, wie mutige und freiheitsliebende Frauen und Männer aus unterschiedlichen Ländern sich 1832 zum Hambacher Fest trafen.
Auf der Burganlage hoch über dem Weinort Neustadt wurde damals zum ersten Mal die schwarz-rot-goldene Fahne gehisst und die Festteilnehmer forderten die Einheit und Freiheit Deutschlands und Europas.
In einer Ausstellung zur deutschen Demokratiegeschichte ist auch die originale und mittlerweile sehr verblasste Deutschlandfahne zu bewundern.
Am Ende der zwei Tage galt der Dank Schwester Romana für die Einladung zu dieser schönen, sehr bereichernden Exkursion, die noch lange positiv im Kollegium nachwirken wird.