Ein Märchen mal ganz anders

Die Ratgeber des Königs machen Vorschläge wie man den Drachen besiegen kann

Jeder weiß, dass in Märchen Drachen böse und furchteinflößend sind und Prinzessinnen gerettet werden müssen.

Nicht so in dem Stück „Die erstaunliche Errettung der Prinzessin Minarella“, das die Schulspielgruppe unter der Leitung von Frau Manilo einstudiert hatte.

Die 13 Schülerinnen aus den Klassenstufen 7 und 8 zeigten am Dienstagabend ein ganz und gar unkonventionelles Märchen: Das Königspaar ist außer sich vor Sorge um ihre wunderschöne Tochter Minarella und deren Zofe, die von dem Drachen Nikotinus entführt worden sind.

Die Prinzessin ist sehr selbstbewusst und braucht gar nicht gerettete zu werdenSo weit, so normal. Doch dann wird’s witzig: Die Berater des Königs sind sich nicht einig, wie die Prinzessin gerettet werden sollte. Mit Gewalt, wie üblich in Märchen? Oder sollte man – ganz modern - verhandeln mit dem Drachen, der als seltenes Tier doch eigentlich unter Naturschutz steht?

Der König ist unentschieden und deshalb recht froh, als mit dem Prinzen Spiridus die Rettung naht. Zusammen mit seinem coolen Knappen und einem ganzen Wagen voller Kampfwerkzeuge sind sie bereit, sich dem Drachen entgegenzustellen.

Doch dann lernt das Publikum den Drachen kennen – einen bemitleidenswerten Wurm, der unter der Fuchtel der selbstbewussten Prinzessin und ihrer ebenso emanzipierten Zofe steht …. Die beiden haben das Untier zum Abspecken und zur Umstellung der Ernährung auf vegetarisch gezwungen.

Sie wollte gar nicht gerettet werden Die Prinzessin ist emanzipiertAls der Prinz samt Knappen in die Szene platzt, wird schnell klar, wen sie retten müssen – nämlich den armen Drachen vor den gar nicht so liebreizenden Gesundheitsfanatikerinnen!

Da ist es auch kein Wunder, dass die Prinzessin nicht so selbstverständlich bereit ist, den Prinzen zu heiraten, wie es sich für ein Märchen gehört. Auch die Zofe ist nicht so selbstverständlichzu einer Hochzeit mit dem Knappen bereit. Schließlich endet das Stück aber doch mit einem Festgelage, wie der Hofnarr dem Publikum versichert ....

Die Schauspielerinnen zeigten, dass sie in den letzten Monaten fleißig geprobt haben und sie verkörperten ihre Rollen ganz hervorragend. Zur Einstimmung hatte die Bläserklasse unter der Leitung von Herrn Bayer eine Kostprobe ihres Könnens gegeben, mit der Ambosspolka und dem bayrischen Klassiker „Rehragout“.

Musikalische Einstimmung mit der Bläserklasse Das Publikum belohnte die Leistung der beiden Ensembles mit verdientem Applaus.

Im Anschluss an die unterhaltsame Stunde war auch das Publikum zu einem kleinen Imbiss geladen; die HE-Gruppe der Klasse 7b hatte mit Frau Zeislmeier leckere Snacks vorbereitet.