Wie ein Pinguin im Wasser - Stimmungsvolle Abschlussfeier
Am vergangenen Donnerstag konnten unsere Absolventinnen ihre Abschlusszeugnisse in Empfang nehmen.
Sieben Schülerinnen durften sich über einen Notenschnitt bis 1,50 freuen. In der sehr stimmungsvollen Feier war aber auch Platz für Dankesworte und viel Musik. Im Rahmen des Festakts wurden fünf Schülerinnen mit dem Nardini-Preis ausgezeichnet.
Nach dem feierlichen Gottesdienst mit Superior Gottfried Dachauer hieß Konrektor Johannes Leidl in der Nardini-Halle zahlreiche Ehrengäste willkommen, darunter Vertreter des Klosters und des öffentlichen Lebens, vor allem aber die Abschlussschülerinnen mit ihren Eltern, Geschwistern und Freunden.
Schulleiter Thomas Dambacher bezog sich in seiner Rede auf das biblische „Gleichnis von den anvertrauten Talenten“: Entscheidend sei es nun, dass die Absolventinnen im Laufe ihres weiteren Lebens die noch schlummernden Talente entdeckten und versuchten, damit etwas anzufangen.
An einem Beispiel aus der Tierwelt – dem Pinguin - verdeutlichte der Direktor, was dies nun konkret heißt. Beobachtet man dieses Tier, das nicht richtig laufen, nicht fliegen oder gar klettern kann, könnte man durchaus zu dem Schluss kommen, es als „Fehlkonstruktion“ zu bezeichnen. Doch springt der Pinguin ins Wasser, ist er ganz „in seinem Element“, windschnittig, ausdauernd, ein hervorragender Schwimmer und Jäger. Es komme also, so Dambacher weiter, ganz auf das Umfeld an. In diesem Sinne wünschte er den Zehntklässlerinnen, sie mögen „ihr“ Element finden, in dem sie ihre Talente entfalten können. Wenn man aber seinen Ort gefunden hat, sei es völlig egal, wie viele Talente einem mitgegeben worden sind – fünf, drei oder nur eines. Denn dann könne man sich entfalten, so wie es „einem Pinguin im Wasser völlig egal ist, dass er nicht fliegen kann“, schloss der Direktor.
Rückblick der Schülerinnen auf sechs gemeinsam verbrachte Jahre
Bei Fotoimpressionen aus sechs Jahren gemeinsamer Realschulzeit wurden anschließend wehmütige Erinnerungen wach – ans lange zurückliegende Schullandheim in der 5. Klasse, an die Abschlussfahrt nach Berlin. Freundschaften fürs Leben sind entstanden und aus den Kindern selbstbewusste junge Frauen geworden.
Die Klassensprecherinnen der 10a und 10b dankten rückblickend der gesamten Lehrerschaft und dem Elternbeirat für all die Unterstützung in den zurückliegenden Jahren. Besonderer Dank galt schließlich den beiden Klassenleiterinnen. Jana Spateneder bekam von „ihrer“ 10a einen Blumenstrauß, der die traurige Stimmung der Klasse widerspiegelte: Die Rosen ließen allesamt ihre Köpfe hängen …. Mit einem rührenden Gedicht verabschiedete sich die 10b von ihrer Klassenleiterin Barbara Maier.
Erfolgreiche Abschlüsse und Preise für besonderes Engagement
Den Rückblick vervollständigten Nisha Köcer, Evi Schalaster und Carla Schmidt, die im Stil eines Poetry Slam die Schulzeit mit Augenzwinkern Revue passieren ließen (Einstudierung Simona Spitzhirn).
Mit der Zeugnisverleihung erreichte der Abend seinen Höhepunkt. Die 52 Absolventinnen erhielten ihre Abschlusszeugnisse aus den Händen von Direktor Thomas Dambacher. Mit großem Applaus bedacht und im Anschluss besonders geehrt wurden die sieben Jahrgangsbesten mit dem Gesamtergebnis „sehr gut“: Rosina Beck, Anna-Lena Roithmeier und Ann-Kathrin Westermaier (jeweils 1,17), Anna-Lena Sigl und Leonie Zierer (beide 1,33), Amelie Wieser (1,42) und Anna Lobenz (1,50). Weitere zwölf Schülerinnen erzielten einen Notendurchschnitt mit einer Eins vor dem Komma.
Fortgesetzt wurden die Ehrungen mit der Verleihung des Nardinipreises, der alljährlich für herausragendes soziales oder kirchliches Engagement vom Kloster verliehen wird. Generaloberin Schwester Jakobe Schmid lobte die vier Schülerinnen, die dem Namensgeber der Schule, dem Seligen Paul Josef Nardini, viel Ehre gemacht hätten: Johanna Baurecht, Olga Häring, Nisha Köcer und Anna Obermeier beteiligen sich seit fünf Jahren äußerst engagiert an der AG Integration der Realschule. Sie betreuen Flüchtlingskinder an der Grundschule Mallersdorf, lernen und spielen mit ihnen und leisten so einen unschätzbaren Beitrag zur Eingliederung der Kinder in unsere Gesellschaft; sogar bis unmittelbar vor den Abschlussprüfungen waren sie vor Ort bei ihren Schützlingen. „Nebenbei“ sind sie auch noch als Ministrantinnen, in der Behindertenbetreuung oder als Sanitäterin im Einsatz. Einen Teil ihrer Freizeit zu opfern – das ist für die vier Mädchen eine Selbstverständlichkeit.
Ein Ehrenpreis wurde Pia Pawlofsky verliehen. Kurz vor dem Tanzkursabschlussball im Februar war sie schwer verunglückt und kämpft sich nun mit bewundernswerter Energie zurück ins Leben.
Bestens gerüstet für die Zukunft
In den nun folgenden Grußworten gratulierte als Erste Eltern-beiratsvorsitzende Gerlinde Christl. Mit den Worten „Endlich g’schafft“! sprach sie den Mädchen aus der Seele; für die Zukunft wünschte sie ihnen, nie die Neugier zu verlieren und immer an ihre Wünsche zu glauben.
MdB Alois Rainer schloss sich den Glückwünschen an. Bei seinem ersten Besuch an der Nardini-Realschule lobte er die besondere „persönliche Note“, die an dieser Schule herrsche. Er selbst freue sich als Gastgeber in Berlin immer besonders auf die Schulklassen aus der Nardini-Realschule.
Die besten Glückwünsche des Landkreises Straubing-Bogen überbrachte Landrat Josef Laumer. Zweiter Bürgermeister Dr. Johann Kirchinger gratulierte den Absolventinnen im Namen der Marktgemeinde Mallersdorf-Pfaffenberg. Er betonte, dass die 52 Mädchen die Geborgenheit der Schule nun zwar verlassen müssten, jedoch für die weitere berufliche oder schulische Zukunft bestens ausgestattet worden seien.
Die gesamte Feier sowie den Gottesdienst hatten die Schülerinnen zusammen mit den Musiklehrern Thomas Dambacher und Johannes Bayer in wechselnden Besetzungen musikalisch gestaltet; Nelly Pöschl eröffnete den weltlichen Teil der Feier mit einem Klavierstück. Schülerinnen der 10b beeindruckten mit einem energiegeladenen Tanzauftritt (Einstudierung Nina Maier-Kühndel).
Nach einem letzten gemeinsamen Lied klang der harmonische Abend aus, dabei ging es freilich nicht ganz ohne Tränen ab.
Fotos: Christian Wimbeck