Vortrag über das Turiner Grabtuch

Turiner Grabtuch 1Die 5. Klassen unserer Schule hatten am 8. März die Gelegenheit,

einen spannenden Vortrag über das berühmte Turiner Grabtuch anzuhören. Ebenso verfolgten die Zehntklässlerinnen früher am Vormittag die interessanten Ausführungen des Referenten, OStD Günter Jehl. Dieser hatte dazu ein Faksimile des 4,30 m langen und 1,10 m breiten Tuches mit an die Schule gebracht. Anhand dieser 1:1-Kopie setzte er sich mit der Frage auseinander, ob es sich um ein „authentisches Wunder oder geniale Fälschung“ handele.

Seit langer Zeit beschäftigt sich der Naturwissenschaftler und Pädagoge bereits mit dem Grabtuch von Turin. Die Erkenntnisse der Forschung zur Datierung und zur Entstehung des Abdrucks auf dem Tuch brachte Jehl den Schülerinnen anhand von vielen Beispielen aus deren eigener Erfahrungswelt nahe. Er berichtete auch von der Faszination, die bei Wissenschaftlern unterschiedlichster Fachrichtungen für das Tuch bestehe, das seit dem 15. Jahrhundert in der italienischen Stadt Turin aufbewahrt wird. Kaum ein anderer Gegenstand sei so intensiv untersucht worden, betonte Jehl. Beispielsweise konnten darauf gefundene Pollen der Gegend um Jerusalem zugeordnet werden oder man konnte eindeutig belegen, dass die Abdrücke des Leichnams Spuren von Geißelung aufweisen und dass entsprechende Blutflecken auf Nagelwunden schließen lassen.

Turiner Grabtuch 2Eine Radiokarbonuntersuchung von 1988, die das geheimnisvolle Tuch auf das 14. Jahrhundert datierte, zweifelte Jehl an. Mittlerweile seien neue Erkenntnisse verfügbar, die auf ein wesentlich höheres Alter hindeuteten. Einen wichtigen Beleg für die Echtheit des Tuches sieht der Referent auch in eindeutigen Stellen aus dem Johannesevangelium zur Kreuzigung und zum Tod Jesu. Biblische Überlieferungen und Fakten aus der Wissenschaft stimmen demnach in vielen Bereichen überein. Nach Jehl lässt dies nur eine Schlussfolgerung zu: Beim Turiner Grabtuch könnte es sich um ein authentisches Zeugnis des Todes und der Auferstehung Christi handeln. Einen letzten Beweis gibt es aber nicht.