Übernachtungsfahrt der 10. Klassen

Wetten dassAm 29.9. starteten die beiden 10. Klassen mit Herrn Dambacher und Frau Spateneder zur Übernachtungsfahrt nach Pielenhofen.

Nach einigen Irrungen und Wirrungen – niemand des im Übernachtungshaus anzutreffenden Personals wusste über unseren Aufenthalt Bescheid – gelangten wir doch noch in die sauberen, aber doch etwas aus der Zeit gefallenen Zimmer. Einige kleine weitere Irritationen wie nicht funktionierende Heizkörper, brühheiße Wasserhähne, undichte und halb herausfallende Fenster und Gemeinschaftsduschen ein Stockwerk tiefer konnten die ausgelassene Stimmung bestenfalls kurzfristig schmälern. Begegnungen mit Schülern der dortigen Realschule verliefen zunächst reibungsfrei, die Jungs beschränkten sich darauf, rein zufällig vor den Türen rumzustehen, allerdings wurde im weiteren Verlauf aus einem verwaisten Zimmer eine volle Chipstüte entwendet, ohne dass der oder die Täter gefasst werden konnten.

Picture aNach diesen ersten Erfahrungen bestand die nächste Challenge der Mädels darin, noch vor dem Mittagessen gruppenweise pflanzliche und tierische Materialien (Nüsse, Zapfen, Federn, Früchte etc.) zu sammeln und damit ein Bild nachzulegen, das später von den anderen erraten werden musste.

Für dieses „Pictures“ genannte Spiel erwiesen sich der Klostergarten und die nähere Umgebung als wahre Fundgruben (sogar mit Erdbeeren), so dass erstaunlich vielgestaltige und anschauliche Bilder entstanden, die trotz der schwierigen Motive (Strohballen, Yorkshire Terrier) oft erkannt wurden. Zum Mittagessen gab es anschließend Schnitzel mit Pommes und Röstkartoffeln mit Rahmgemüse und die Mittagspause nutzten einige Schülerinnen zur weiteren Erkundung des Schulgebäudes, des Ortes und des angrenzenden Klosterstadls, wo es auch Kaffee und Gebäck gab.

Picture b Die Nachmittagsseminare mit P. Jakob wurden von jeder Klasse getrennt absolviert, dabei ging es um Schwierigkeiten in der Klasse sowie Teambuilding-Spiele und in den folgenden Gesprächsrunden wurden die Themen angeschnitten, die den Klassen auf den Nägeln brannten. Die jeweils freigestellte Klasse war inzwischen mit der Vorbereitung von Wetten und Prominenteninterviews für unsere große „Wetten-dass-Show“ am Abend beschäftigt.

Gestärkt mit Nudeln und Tomatensauce ging es nach dem Abendessen direkt zum Höhepunkt des Ausflugs: Scarlett Johansson, Kim Kardashian, Heidi Klum und ihre Tochter Leni waren bei Thomas Gottschalk zu Gast und brachten äußerst kurzweilige Wetten mit. Scarlett Johansson sprach auf Englisch über ihren Rückzug aus den sozialen Medien und Kim Kardashian betonte, dass ihre Sendung ihr abgehobenes Leben ganz real zeige, während Heidi und Leni Klum über ihr Aussehen, den Modelberuf und die Schwierigkeiten beim Einschalten einer Spülmaschine berichteten.

Wetten dass Bei den Wetten lieferten die Mädchen Höchstleistungen und bewiesen enorme Kreativität: es wurden Menschenpyramiden gebaut, knapp 60 Sprachen in vier Minuten auf einem Bein stehend und unter Ballbeschuss aufgezählt, auf einem Plastikbecher stehend Papierflieger durch Hände geschossen, Bälle geworfen, in Zitronenscheiben gebissen, Wörter aus lebenden Buchstaben zusammengesetzt, Becher gleichzeitig geflippt und blind Menschen ertastet.

Zum Ausklang des Abends saßen wir um eine Feuerschale und sahen zu einer Meditation von Herrn Dambacher dem Tanzen der Flammen und ihrem allmählichen Sterben zu. Eine kleine Gruppe Ruheloser startete noch zu einem nächtlichen Rundgang, kehrte aber mit der Nachricht, es sei noch weniger los als zuhause, bald zurück. Danach verzogen sich die Mädchen brav auf ihre Zimmer und gingen bald zu Bett – das war der Wunschtraum gewesen…

Wetten dass In der Realität musste erst Herr Dambacher noch unheilvolle Klopfgeister in einer angrenzenden Küche jagen und wurde später der Gang der Lehrerzimmer mit einer Musicbox so geschickt beschallt, dass sogar mehrere Versuche unseres Schulleiters, die Übeltäter zu überraschen oder im Hinterhalt aufzuspüren, vergeblich blieben. So war die Nacht kurz und in einigen Zimmern, unter anderem dem von Frau Spateneder, auch sehr kalt.

Trotzdem erschien die überwiegende Mehrheit der Mädchen wohlbehalten zum Frühstück, lediglich zwei Nachzügler mussten ein zweites Mal geweckt werden, um rechtzeitig zum Schreibgespräch zu erscheinen. Mit Fragen wie „Wenn jemand eine andere Meinung hat, dann…“  reflektierten die Mädchen noch einmal über die gestrigen Themen und gaben bei „Was ich noch sagen wollte…“ ein Feedback zur Fahrt ab. Im Bus waren wir Lehrer dann den Musikwünschen der Mädels hilflos ausgeliefert, da der Busfahrer mit den Schülerinnen gemeinsame Sache machte und mussten somit lautstark „Ab in den Süden“ fahren. Alles in allem hatte unsere Übernachtungsfahrt also deutliches Legendenpotential – Mädels, ihr wart toll und es hat ganz viel Spaß gemacht!

Dr. Jana Spateneder