Tolle Musicalaufführung!
Was lange währt, wird endlich gut.
Dieses Sprichwort trifft auch auf die Aufführung des Musicals „Change the World“ an unserer Schule zu. Bedingt durch diverse Corona-Beschränkungen hatte das eigentlich für das letzte Jahr geplante Stück immer wieder aufgeschoben werden müssen. Nun war es endlich so weit: Nach einer sehr intensiven Probenphase feierte das Musical von Matthias Johler am 25. Oktober Premiere. Beteiligt waren ca. 100 Schülerinnen - die beiden 7. und 8. Klassen der Schule.
„Change the World“ spielt in einem den Zuschauern bekannten Kosmos – in einer Schule. Was das normale Schulleben aber völlig auf den Kopf stellt, ist die Tatsache, dass ein ehemaliger Schüler den Literaturnobelpreis gewonnen hat. Die Lehrer haben Alfred Piepenmurks – so der Name des Geehrten – nicht unbedingt als Genie in Erinnerung, ganz im Gegenteil. Doch das zählt natürlich nun nicht mehr und bald schon steht fest, dass die Realschule nach ihm umbenannt werden soll.
Einblicke ins Lehrerzimmer
Was sich da an lustigen Szenen in einem Lehrerzimmer oder einem Klassenzimmer abspielt, haben die musicalerfahrenen Lehrkräfte der Nardini-Realschule genial auf der Bühne der Nardini-Halle umgesetzt. Flexible Kulissen, die unter der Leitung von Kunstlehrer Stefan Rottmeier angefertigt wurden und treffend gestaltete Kostüme, an denen die Lehrerin für Textiles Gestalten, Isabella Holmer, bis zuletzt noch feilte, lieferten einen wunderbaren Rahmen für die Auftritte der jungen Schauspielerinnen, sei es in der Rolle der überambitionierten Schuldirektorin oder der resoluten Mutter des Nobelpreisträgers. Auch die unterschiedlichen Lehrer- und Schülertypen waren von Bianca Manilo wunderbar herausgearbeitet worden.
Keine leichte Probenphase
Dabei waren in der Vorbereitung, die ja bereits im vergangenen Schuljahr lief, viele Hindernisse zu überwinden gewesen, wie die Leiterin der Schauspielgruppe berichtete: „Als endlich wieder Proben stattfinden konnten, war dies zuerst nur mit Masken möglich – die Höchststrafe beim Theaterspiel!“ Danach hätten allerdings manche Schülerinnen wirklich Hemmungen gehabt, denn die nun erlaubte Nähe sei auf einmal sehr ungewohnt gewesen, erklärte Bianca Manilo.
Dazu kam ein weiteres Problem: Da die Projektgruppen Musical im aktuellen Schuljahr keine regulären Stunden mehr zur Verfügung haben, mussten die Proben auf den Nachmittag verschoben werden. Trotzdem zog Bianca Manilo ein positives Resümee: „Trotz der großen Belastung auf allen Seiten waren die meisten Schülerinnen sehr motiviert bei der Sache. Sie wollten es zu einem guten Ende bringen.“
In „Change the World“ plant man zu Ehren des Namensgebers ein großes Schulfest, zu dem Piepenmurks höchstpersönlich anreisen will. Wie es sich für einen Schriftsteller gehört, lobt er einen Literaturwettbewerb für die Schule aus. 10 000 € solle der Verfasser des Textes erhalten, der ihn am meisten berührt. Während sich viele Schülerinnen und Schüler tatsächlich ans Texten machen, befürchten v. a. die Lehrkräfte eher peinliche Ergebnisse.
Mitreißende musikalische Gestaltung
Die Gedichte, die so im Zusammenhang mit dem Wettbewerb entstehen, werden vom Chor als Songs wiedergegeben oder als Tanzdarbietungen von den einzelnen Tanzformationen umgesetzt. Sie sind teils lustig, teils regen sie zum Nachdenken an und handeln von den unterschiedlichsten Wünschen und Träumen der Jugendlichen.
Gesanglich und tänzerisch war deshalb auch eine große Bandbreite an Rhythmen und Stilrichtungen zu bewältigen. Dies gelang sowohl den Chor- und Solosängerinnen unter Thomas Dambacher als auch der Tanztruppe von Nina Maier-Kühndel bravourös. Michael Pusch, für die musikalische Gesamtleitung verantwortlich, unterstützte mit seiner eigens für diese Musicalproduktion zusammengestellten Band das Bühnengeschehen souverän und sorgte dafür, dass das Publikum von Anfang an „mitging“. Ins rechte Licht gerückt wurden die Agierenden durch Martin Neeser.
Die Macht der Worte
Warum heißt nun das Musical „Change the World“? Wer verändert - auf der Bühne der Nardini-Halle - die Welt? Hier kommt nun die Schülerin Sarah ins Spiel. Sie betont in ihrem Wettbewerbsbeitrag, dass man nicht nur immer um sich selbst kreisen solle, sondern sich stattdessen füreinander da sein müsse. Wunderbarerweise verändert dieser Text nun wirklich die (Bühnen-)Welt: Jeder, der Sarahs Gedicht gehört hat, ist plötzlich rücksichtsvoll, nett, setzt sich für andere ein ….
Dass Sarah mit diesem Gedicht schließlich gewinnt, verwundert nicht. Vom kleinen Fünftklässler bis hinauf zum selbstverliebten Nobelpreisträger lernen alle, welche - positive - Macht Worte besitzen können.
Großartige Gemeinschaftsleistung
Nach zwei Stunden bester Unterhaltung sprach Direktor Dambacher, der selbst als Chorleiter immer hautnah am Geschehen war, den Schülerinnen auf und hinter der Bühne am Premierenabend ein riesiges Lob aus. Sie hatten in der langen, zermürbenden musicallosen Zeit durchgehalten und waren zusammen mit ihren engagierten Lehrerinnen und Lehrern auch noch durch die anstrengenden Probetage gegangen.
Er gab der Hoffnung Ausdruck, dass die gemeinschaftsstiftende Botschaft des Stücks auch bei den Darstellerinnen angekommen ist. Das Publikum in der restlos gefüllten Nardini-Halle quittierte die Leistungen der Nardini-Musicaltruppe mit langanhaltendem Applaus und großzügigen Spenden