Endlich wieder Christkindlmarkt
Im weitläufigen, noch verschneiten Klosterhof sind weihnachtlich geschmückte Buden
in weiter Runde gruppiert, Glühweinduft liegt in der Luft. „Wir wollen unsere Tradition fortführen und freuen uns auf einen schönen Abend mit vielen Gästen“, erklärt Herr Dambacher zum Auftakt unseres Christkindlmarktes. Und pünktlich zum Beginn um 16 Uhr hört es auch auf zu regnen! Nach vier Jahren Unterbrechung findet die beliebte Veranstaltung wieder im gewohnten Rahmen statt.
Für die Schülerinnen der unteren Jahrgangsstufen ist die Veranstaltung neu, sie sind besonders aufgeregt. „Hoffentlich können wir alle unsere Sachen auch verkaufen“, meint eine Siebtklässlerin, die in der „eigenen“ Bude zusammen mit Klassenkameradinnen hübsch dekorierte Weihnachts-Überraschungspäckchen arrangiert. Möglichst viel Geld zu erwirtschaften, um es dann an die AIDS-Waisen in Südafrika zu spenden – dafür haben sie und auch alle anderen Klassen fleißig gebastelt, gebacken und gewerkelt.
Einsatz für die gute Sache
Seit 1955 kümmern sich die Mallersdorfer Schwestern in ihren Niederlassungen in der Provinz KwaZulu-Natal um die Ärmsten der Armen – um Kinder, deren Eltern an AIDS verstorben sind. Durch die Covid-19-Pandemie hat sich die Lage dort noch weiter verschärft, so dass jede Unterstützung höchst willkommen ist. Die Nardini Sisters in Südafrika stellen sich u. a. mit ihrem Hilfsprojekt „Sizanani Outreach Programme“ der Not entgegen und versuchen, Waisenkindern ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. Die gesamten Einnahmen aus dem Christkindlmarkt werden den Schwestern zur Verfügung gestellt und sind also gut angelegt.
Alles, was das Herz begehrt
In den Buden auf dem Klosterhof wurde ausschließlich Selbstgefertigtes verkauft. Schöner Weihnachtsschmuck in allen Variationen und liebevoll gestaltete Kerzen und Karten warteten auf Abnehmer. Für alle, die noch letzte Weihnachtseinkäufe tätigen wollten, war das Angebot also ideal. Die Schülerinnen legten für den guten Zweck ein erstaunliches Verkaufsgeschick an den Tag und die meisten Besucher zeigten sich durchweg spendabel, sodass manche Bude bald „leergekauft“ war.
Dennoch herrschte bis zum Ende um 19 Uhr überall reges Treiben, vor allem an den Essenstationen bildeten sich lange Warteschlangen. Dabei hatte man die Qual der Wahl: Sollte es ein Chili con Carne sein oder doch lieber erst einmal ein Stockbrot, dazu ein gemütlicher Plausch in geselliger Runde um das Feuer? Auf jeden Fall gab es für alle Fans von süßen Leckereien als „Nachspeise“ Angebote in Hülle und Fülle: lecker duftende Waffeln, jede erdenkliche Art von Weihnachtgebäck, Rentiermuffins oder gebrannte Mandeln.
Neben den zwölf Klassen waren auch die Imkerei AG mit eigenen Honigprodukten und die Schülerfirma mit fairen Eine-Welt-Waren vertreten. Auch der Glühwein und die Würstlsemmeln am Stand des Elternbeirats fanden reißenden Absatz. Die traditionelle Tombola mit Gewinnen vom Klosterbrot bis zum Regenschirm war von Schwester Romana und ihren fleißigen Helferinnen perfekt vorbereitet worden. Getöpferte Dekogegenstände und Handarbeiten aus dem Kloster ergänzten das umfassende Warenangebot. Als besonderer Anziehungspunkt für Groß und Klein erwies sich die Lebendige Krippe mit Schafen, Kälbchen und Esel.
Engagement großgeschrieben
„Das war wirklich anstrengend, die Vorbereitungen für den Markt und gleichzeitig haben wir ja auch lernen müssen,“ erzählt eine Schülerin aus der achten Klasse. Erst im Oktober war ja das lange verschobene Musical aufgeführt worden. Aber trotz allem hätten sich die Mädchen – nach so langer Zeit ohne „Highlights“ - auf beide Veranstaltungen gefreut.
Auch die musikalischen Ensembles der Schule genossen es, ihr Können vor einer breiteren Öffentlichkeit zu zeigen. So sorgten der Projektchor, die Bigband und die beiden Schülerbands durchgehend für eine schwungvolle Einstimmung auf das Weihnachtsfest. Zum richtigen „Weihnachtsfeeling“ trug zudem der erst kürzlich ins Leben gerufene Lehrerchor bei. Da blieben die Eltern und Freunde der Schülerinnen gerne stehen, und zahlreiche „Ehemalige“ frischten die Erinnerungen an ihre früheren „Einsätze“ beim Christkindlmarkt der Schule auf.
Die drei Stunden auf dem Klosterberg vergingen wie im Flug und obwohl der Christkindlmarkt für die Schülerinnen, Lehrkräfte und Eltern zusätzliche Belastung und Anstrengung bedeutete, hinterließ der rundum gelungene Abend bei allen Beteiligten das Gefühl, gemeinsam etwas Gutes geschaffen zu haben – profitieren werden davon die AIDS-Waisen in Südafrika.