Den Mut haben, neue Wege zu gehen
Am vergangenen Donnerstag wurden die 49 Abschlussschülerinnen verabschiedet.
17 von ihnen konnten eine Note besser als 2,0 erzielen. Im Rahmen der Abschlussfeier wurden drei Schülerinnen für ihr vielfältiges Engagement mit dem Nardinipreis ausgezeichnet.
Im festlichen Gottesdienst in der Mutterhauskirche stellten die Absolventinnen ihre vergangene Schulzeit unter das Motto „Puzzle“. Jede einzelne Schülerin habe im Lauf der Jahre als „Puzzleteil“ dazu beigetragen, dass am Ende ein schönes Bild entstanden sei. Dabei sei es – wie beim Puzzle üblich – nicht immer leicht gewesen, seinen Platz zu finden. Pater Jakob Seitz spann die Idee weiter: Im Spiel habe jedes Puzzleteil seine feste Form, Menschen dagegen hätten die Fähigkeit, sich zu verändern, eine neue Richtung einzuschlagen. Geborgen in Gottes Hand bräuchten sie sich nicht zu fürchten, auch wenn jetzt ein „neues Puzzlespiel“ beginne.
Der anschließende Festakt fand in der Nardini-Halle statt. Schulleiter Thomas Dambacher nahm in seiner Rede Bezug auf die in der Abschlusszeitung genannten Berufsziele der jungen Frauen. Diese unterschiedlichen Wege seien auch schon von anderen beschritten worden – aber eben noch nicht von den Schülerinnen. In seinen weiteren Ausführungen stellte Dambacher drei Wegearten vor, die er auf die aktuelle Lebenssituation übertrug.
Freie Bahn oder verschlungene Pfade
Auf der Autobahn – dem ersten „Weg“, steuert man mit Hilfe des Navis ohne Umwege aufs Ziel zu, mit Vollgas auf der Überholspur, es geht geradeaus und klar voran. Ist man dagegen auf einem kurvigen Waldweg unterwegs, braucht man Ausdauer und weiß nicht, was einen hinter der nächsten Biegung erwartet.
Schließlich stellte Dambacher seine dritte Wegvariante vor – nun anhand eines Bildes, auf dem ein wildes Dickicht zu sehen ist. Einen Weg kann man gar nicht erkennen, ebenso wenig eine Richtung. Und ohne Kompass ist man hier verloren ...
Im Laufe ihres Lebens würden die Absolventinnen auf all diese Arten von Wegen stoßen, zeigte sich Dambacher überzeugt. Ihnen gemeinsam aber sei, dass es Mut und Zuversicht erfordere, sie zu beschreiten. „Aber denkt daran, dass ihr diese Fähigkeiten und das Wissen habt, um diese Herausforderungen zu meistern“, so der Schulleiter weiter. Er schloss mit seinem Wunsch an die Absolventinnen als Vertreterinnen einer neuen Generation, „dass ihr euren Platz in der Welt sucht und findet und dass ihr mit Verantwortung die Welt gestaltet.“
Rückblick auf sechs Jahre Realschule
Ein Rückblick auf denkwürdige, unvergessliche Momente im Schulleben gehört zu einer richtigen Abschlussfeier dazu. Die Form war jedoch diesmal außergewöhnlich, denn ein gespieltes Brainstorming für einen Sketch war selbst der Sketch!
Ergänzend dazu brachten die Klassensprecherinnen Sona Leskova (10a) und Amelie Alzinger (10b) ihren Dank an Eltern und Lehrkräfte zum Ausdruck. Sie erinnerten auch an die stressige Zeit der Prüfungsvorbereitungen. Doch auch ein wenig Wehmut schwang mit. Irgendwann hätten sie registriert, dass sie nun vieles „zum letzten Mal“ machen würden – wie z.B. den steilen Klosterberg hinaufzumarschieren ...
Mit der Verteilung der Abschlusszeugnisse folgte nun der Höhepunkt des Abends. Besonders geehrt und mit großem Applaus bedacht wurden die sieben Jahrgangsbesten. Sie erzielten einen Notendurchschnitt besser als 1,5. Namentlich sind dies: Lara Waldschmitt, Amelie Alzinger, Antonia Biberger, Elina Kumpfmüller, Pia Pietsch, Katja Rainer und Sona Leskova. Neben diesen herausragenden Ergebnissen konnten sich auch weitere zehn Schülerinnen über eine Gesamtnote bis 2,0 freuen.
Fortgesetzt wurden die Ehrungen mit der Verleihung des Nardinipreises, den das Kloster alljährlich auslobt. Heuer überreichte Generaloberin Sr. Jakobe Schmid den mit insgesamt 700 € dotierten Preis drei Schülerinnen: Antonia Biberger, Hannah Schwarz und Lara Waldschmitt. Sie hätten sich in vorbildlicher Weise kirchlich und sozial engagiert, so Direktor Dambacher in seiner Laudatio. Außerdem brachten sich die Drei seit Jahren sehr positiv ins Schulleben ein, Antonia mit ihrer Arbeit in den AGs Integration und Religion, Hannah mit ihrer Mithilfe beim Aufbau der Schülerfirma.
Lara schließlich sei, so der Schulleiter, mit ihrem musikalischen Können und schulischem Wissen eine „prägende Person“ in vielen Bereichen der Schule gewesen, ob in Form von unentgeltlicher Nachhilfe oder als couragierte Ideengeberin bei der Weiterentwicklung des Schullebens.
Glückwünsche von allen Seiten
Gudrun Schmalhofer, Vorsitzende des Elternbeirats, gratulierte den Schülerinnen zu ihrem Erfolg, den ihnen keiner mehr nehmen könne. In ihrer Rede bezog sie sich auf das Schulmotto, das sie als wirklich „gelebten Vorsatz“ erfahren habe: An der Schule „mit der persönlichen Note“ seien die Mädchen nicht nur „Schülerin xy“, dies wüssten auch die Eltern sehr zu schätzen.
Bürgermeister Christian Dobmeier überbrachte die Glückwünsche der Marktgemeinde Mallersdorf-Pfaffenberg und der umliegenden Gemeinden. Er empfahl den Absolventinnen, an ihren Träumen festzuhalten und zeigte sich überzeugt davon, dass ihnen auf ihrem Weg „weg von der Schule die Bodenhaftung nicht abhandenkommen“ werde. Stellvertretende Landrätin Martha Altweck-Glöbl lobte den Ehrgeiz und das Durchhaltevermögen der Schülerinnen und schloss angesichts der gegenwärtig spürbaren gesellschaftlichen Umbrüche ihr Grußwort mit einem Appell an die Absolventinnen: „Wir brauchen Menschen wie euch!“
Im Rahmen der Feier wurde der stellvertretende Vorsitzende des Elternbeirats, Christian Wallner, verbschiedet. Auf ihn habe man sich, so Schulleiter Dambacher, in seinen fünf Jahren beim Elternbeirat „in allen Lagen“ verlassen können.
Zwischen den Redebeiträgen erfreuten Soloeinlagen von Lara Waldschmitt und Lena Bergbauer sowie mehrere, auch inhaltlich passende Stücke von der Schulband. Traditionell war auch jede der beiden Klassen mit „ihrem“ Song vertreten. Die musikalische Leitung hatten Alexander Schott und Michael Pusch inne. Als weiteres Highlight zwischen den Redebeiträgen ist der temperamentvolle Tanz, einstudiert mit Nina Maier-Kühndel, zu nennen. Dass an der Nardini-Realschule das Miteinander großgeschrieben wird, bewies zum krönenden Abschluss der Feier ein gemeinsam von Lehrkräften und den beiden Abschlussklassen gestalteter Cup-Song.
Von den Bechern zum Rhythmusklopfen wechselte man schließlich auf Sektgläser, dazu wurden von den Schülerinnen der AG Catering leckere Snacks aus der Schulküche serviert. Der neu gegründete Förderverein der Schule lieferte die Getränke und sorgte u.a. auch dafür, dass die Absolventinnen ihre Luftballons in den milden Nachthimmel steigen lassen konnten.